Landwirtschaft

(am Beispiel Weinbau)

Die gesetzlichen Begrenzungen von Neunanpflanzungen bei Rebflächen, der Trend zu wärmeliebenden und pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PiWis), die Einführung des Wassercents, Absatzrückgänge, Margen für Absatzmittler und steigende Preise bei Personal, Material, Energie u.v.m. sind aktuelle Herausforderungen der Weinbaubetriebe. Unterschiedliche Bewirtschaftungs- und Erziehungsformen, differenzierte Sortimente und inhomogene Produkte lassen eine Vereinfachung bei der ertragsseitigen Optimierung kaum zu.

Wertschöpfungskette und Zwischenprodukte von Weingütern:

Für die Aufstellung eines mathematischen Modells zur Ertragsoptimierung (Produktionsprogramm) sind betriebswirtschaftliche Angaben unumgänglich. In unserer Betrachtung stellen wir dabei ausschließlich auf die Kostenträger (Weine) ab. Allerdings gibt es dabei mitunter erhebliche Unterschiede in der Qualität und Quantität der Datenbereitstellung, also der jeweiligen Kostenerfassung in den Weingütern. 

Ein Umstand, der jedoch mit einem überschaubaren Aufwand, der Betriebsgröße und Sinnhaftigkeit entsprechend, beseitigt werden kann, ohne eine Präzisionslandwirtschaft einführen zu wollen.

Objektiv vorgegeben sind meist die Anbaufläche, die jeweilige Weinsorte (Traube) und das jeweils dazu notwendige Personal (einschließlich Familienlohn). Gesucht werden die optimalen, bereits in der Vermarktung befindlichen und möglichen Absatzmengen der verschiedenen Weine (ertragsorientiert) unter Berücksichtigung des jeweiligen Volumens der vom Önologen bearbeiteten Marktsegmente (Privatkunden, Gastronomie, Fachhandel, Großhandel, Export). Die Mengen sind hierbei die Entscheidungsvariablen und die Zielfunktion formuliert die beabsichtigte Optimierung mit den aktuell gültigen Abgabepreisen. Zu den Restriktionen gehören bspw. die nutzbare Rebfläche, die verfügbare Arbeitszeit, das Marktvolumen u.v.m.

Für den ermittelten optimalen Ertrag muss es nicht zwangsläufig nur eine Lösung geben. Es können mehrere Lösungsvariationen (bspw. unterschiedliche Mengen der jeweiligen Sorten) gleichermaßen zahlenseitig dem errechneten Optimum entsprechen. Berücksichtigt werden dabei auch weitere Zielsetzungen wie bspw. Name, Qualität oder Nachhaltigkeit nach deren Gewichtung.

Führt man nach der Berechnung des Produktionsprogramms für den maximalen Gewinn eine Sensitivitätsanalyse durch, bekommt man bspw. Antworten auf die Fragen:

– Wie hoch ist der Ertrag bei den verschiedenen Weinsorten, wenn sich die Rebfläche erhöht?

– Was ist besser, die Anbaufläche vergrößern oder mehr in den Weinausbau investieren?

– Lohnt sich die (u.a. klimabedingte) Einführung einer neuen Rebsorte mit zusätzlichen Flächenbedarf und ab welchen Gewinn wäre sie profitabel?

– Sind Investitionen in eigene zusätzliche Tanks oder ist die Anmietung sinnvoller (bspw. max. Kosten für einen Hektoliter Lagerkapazität unter dem Aspekt der Gewinnmaximierung)?

Bei geplanten Investitionen gehört die Prüfung der Förderfähigkeit nach GMOWI selbstverständlich dazu.

Im Ergebnis stehen konkrete Empfehlungen über zukünftige Investitionen und Ausrichtung des gesamten Betriebes für den Planungszeitraum.

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